Dienstag, 18. Juni 2013

Geschichte ohne U

Was ich heute in meiner Therapiestunde gelernt habe (und eigentlich schon wusste, ohne eigentlich).

Ein Mann geht seinen Weg und findet einen Spiegel, er sieht sich darin, alles ganz ok ... und doch ist irgendwas komisch. Ihm fällt auf das er so ernst und ein wenig verbittert aussieht, nicht glücklich - er wirft den Spiegel weg und geht weiter. Ab und an möchte er umkehren und den Spiegel doch holen, er lässt es, läuft nach Haus und legt sich ins Bett! Verkriecht sich unter seine Decke und kann doch das Bild aus dem Spiegel nicht vergessen. Diese Bitterkeit in seinem Blick, er weiss was die verursacht hat vor vielen Jahren ... Kränkungen. So beschloss er das U aus seinem Leben zu streichen. Ohne U gibt es keine Anrede, ohne Anrede muss er niemanden nah sein. Ohne U gibts ein Ich, ein Sie oder er, auch ein Ihnen oder Ihr, aber es gibt kein Du oder euch oder gar ein uns .... Ohne U kann er nicht verletzt werden. Und doch ist er es und verbittert dazu ..... 

nacherzählt (Autor kenn ich nicht)

Ich habe auch das U aus meinem Leben gestrichen, lasse niemanden wirklich an mich ran, schütze mich oder auch andere .... Ich soll mir überlegen was ich bereit bin zu geben, um andere in mein Leben zu lassen .... aber ich weiss ganz wirklich nicht wie. Ich komme so nicht voran ....

Bei uns in der Skillsgruppe ist ein junger Mann/Junge, K. .... Seit der ersten Stunde erzählt er da, das seine Welt schwarz ist, alles blöd ist, die Menschen doof, er sowieso, er würde am liebsten sterben, alles ist dunkel und böse und tut weh .... so geht das Stunde für Stunde. Die Gruppe redet ihm gut zu, lobt ihn, muntert ihn auf, hinterfragt, hört zu, macht ihm Mut .... und dennoch ist immernoch alles schwarz und grau für ihn. Ich habe versucht mit ihm zu reden, wollte ihn verstehen, habe ihn eingeladen was zu unternehmen, alles erfolglos .... Ich denke, hey es könnte doch so toll sein für Dich, Du bist jung, die Welt liegt dir zu Füssen.... hör doch auf mit der Schwarzmalerei und den Abers ..... Irgendwann hab ich aufgegeben!Die anderen aus der Gruppe sind teilweise schon so wütend auf ihn, das sie den Raum verlassen, Unmut macht sie breit ....

Mittlerweile denke ich das ich nicht besser bin als er .... ich komme auch nicht vorran, benutze auch viel zu oft aber .....alles was vor einem ABER steht, kann gestrichen werden, ist nutzlos, nichts wert, nicht wahr, kein Beginn ....

Man erreicht damit eine Menge Aufmerksamkeit, ohne viel zu machen .... die Leute machen sich Gedanken, man selbst bleibt auf seinem Standpunkt der Hoffnungslosigkeit, die Aufmerksamkeit wird vielleicht negativ, aber dennoch ist sie da .... glücklich macht das aber auch nicht. Ausserdem wird man nie was Grosses ernten, wenn man sich selbst immer klein hält ....

Es ist so schwer ....

Ich werde wohl nun erstmal meine Zettel verteilen, die wegen dem abnehmen. Ich habe Angst davor enttäuscht zu werden, das es nicht klappt .... aber ich werde wohl nicht wissen wie es ist, wenn ich es nicht probiere....

6 Kommentare:

  1. ♥. Ich drück dich du Liebe. ICh kannte die Geschichte noch nicht! : )

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  2. Mach das! Ich wünsche dir viel Glück dabei! Fühl dich gedrückt ♥

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  3. Bei dem jungen Mann kam mir auch sofort in den Sinn: Dass er so ja auch Aufmerksamkeit bekommt.
    Was ja nicht schlimm ist, jeder hat da so seine Mittel/Wege. Es wäre schön für ihn einen anderen Weg zu finden, um das zu erreichen...anfangen sich die Aufmerksamkeit (Zuwendung, Ermunterung ect.) selber zu geben.
    Viel Erfolg bei Deiner Zettelaktion! :-) Du traust Dich, darum geht es! Wer weiß, was dann kommt und was Du dabei lernen, erfahren, üben darfst.
    Liebe Grüße

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  4. Ganz ganz lieben tausend Dank *lächel* an euch!!! ♥♥♥

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  5. du erkennst so vieles Yafe ...
    braucht halt alles seine Zeit ... aber du bist voll dran :-)

    liebe Grüße von Heidi-Trollspecht

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  6. Danke für deinen lieben Kommentar :)

    Die Geschichte um "U" finde ich schön...und kann ich nur allzugut verstehen.

    In Liebe...Nanouk.

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Ich freu mich so über nette Worte :)